An den beiden Sonntagen des 7. und 14. Mai 2006 (Muttertag) fand in Aarau auf dem Ge-lände des SCC unter der Leitung von Gertrud und Peter Reichenbach ein äusserst erfolgrei-cher Beziehungskurs für Collies statt. Die Zielsetzung, das Verhältnis Mensch - Hund in die richtigen Bahnen zu lenken, ist erreicht worden. Die Junghundegruppe wurde mit grossem Engagement und Fachwissen von Gertrud betreut. Der überwiegende Teil der Gruppe waren Geschwister-Collies aus der Zucht Spirit-of-Scotland von Romy Huber. Fantastisch waren schon die einzelnen Begrüssungsakte der Geschwister, vom Muttertier "Miranda" und dem stolzen Vater Yanos mit anzusehen. Die Freude und die lachenden Gesichter der Collies waren unverkennbar. So war der Grundstein für ein konzentriertes Arbeiten mit den Jung-hunden und der Aufbau einer positiven Beziehung zum eigenen Collie gelegt. Zudem sprang auch die fröhliche und gelöste Stimmung sofort auf die HundebesitzerInnen über.
Die aus der Welpen- und Hundschule bekannten Lektionen, wie das Abrufen des Hundes aus verschiedenen Situationen, wie z.B. aus dem freien Spiel, durch Menschen- und Hunde-kreis, zog sich als wichtiges Element wie ein roter Faden durch die Lektionen. Dazu auch das Beruhigen der Hunde, das Sitzen, das Hinlegen und das Arbeiten mit und ohne Leine. Was Gertrud zudem hervorragend beherrscht, ist die Motivation der Hunde. Bespickt waren alle Übungen mit vielen Tipps, Begründungen und Erklärungen zum Aufbau einer tollen Be-ziehung zwischen Mensch und Hund. Immer wieder wurden wir überrascht, dass die Hunde unsere Fehler gnadenlos aufzeigten. Das Verhalten der Collies, auch schon im Junghundeal-ter zeigt, dass es grundsätzlich lernfähige, willige und menschenfreundliche Hunde sind. Die nach der Mittagspause eingespielte DVD über die "Sprache des Hundes", war ein sehr lehr-reicher und interessanter Theorieteil. Aufgezeigt wurden vor allem die verschiedenen Verhal-tensformen bei der Begegnung unter Hunden in friedlicher Absicht. Mit den ergänzenden Erläuterungen von Peter zu diesem Thema wird das für uns HundebesitzerInnen sehr nach-haltig wirken. Mit grossem Einsatz hatte Gertrud für den Nachmittag jeweils einen tollen Par-cours für Mensch und Hund aufgebaut. Mit sehr viel Freude haben alle Collies und deren BegleiterInnen die Arbeit an den Gerätschaften bewältigt. Zum vortägigen Geburtstag von Gertrud fand der erste Sonntag mit gespendetem Kaffee und feiner Torte einen würdigen und schönen Abschluss.
Man glaubt es kaum, aber am Muttertag war eine Gruppe der Junghunde mit einer allerliebs-ten Begrüssung fähig, Gertrud beinahe flach auf den Boden zu kriegen. Das zeigte uns schon zum Beginn des Tages, dass eine gute Beziehung zwischen den Hunden und einer topmotivierten Leiterin entstanden ist. Der zweite Sonntag stand im Zeichen der Alltagsbe-wältigung mit Mensch und Hund. Die praktischen Übungen waren z.B. abrufen durch Men-schentunnel mit gespreizten Beinen, mit und ohne Leine über die Beine sitzender Menschen laufen oder durch die "Gasse" kniender Personen zu laufen. Lärmeinflüsse mit Blechutensi-lien, Rasseln bis hin zum schlagenden Lärm mit Pfannendeckeln liessen die jungen Collies problemlos über sich ergehen. Diesmal gab es nach dem feinen Mittagessen eine geballte Ladung von sehr guten Informationen von Peter über die Hundehaltung, Alltagssituationen, Gesundheit, Pflege, Fütterung, Autofahrt und -ausrüstung, Parasiten (Zecken, Flöhe) und vieles mehr. Nach einem ausgedehnten Hundenickerchen durften die Collies den aufgebau-ten Parcours mit etwas Tempo bewältigen. Mit sichtlicher Freude wurden die Hindernisse gemeistert und die gestellten Aufgaben erfüllt. Danach durfte die "Jungschar" wieder einmal ungezwungen unter sich spielen. Es war toll zu beobachten, dass sich die Junghunde (Ge-schwister) nach zweimonatiger Trennung problemlos wieder kannten und genau in densel-ben Paarungen, wie sie als Welpen in der Aufzucht miteinander spielten oder rumbalgten. In diesem Punkt behauptet die Literatur öfters, dass Hunde sich nach der Trennung nicht mehr als Geschwister erkennen. Möglich, dass das für ein späteres Alter zutreffen mag, aber da müssten wir das Gegenteil behaupten. Zum krönenden Abschluss der praktischen Arbeit durfte das Wegrennen mit Verstecken noch praktiziert werden und siehe da, sämtliche Col-lies fanden ihr Frauchen oder Herrchen hinter den Bäumen. Die Überreichung der Kursbes-tätigungen bildete den offiziellen Abschluss des Beziehungskurses. Ein ganz grosses Dan-keschön hat die Kursleitung, Gertrud und Peter Reichenbach verdient. Sie verstanden es ausgezeichnet, Collies und BesitzerInnen aufeinander abzustimmen, zu motivieren, die Freude am Umgang mit dem eigenen Collie auf Hochglanz zu bringen und natürlich mit grosser Erfahrung und den entsprechenden Fachkenntnissen uns alle weiterzubilden. Der unermüdliche Einsatz der beiden für Mensch und Hund hat sich gelohnt. Wir haben den Kurs zusammen mit unserem Collie bewältigt und erkannt, dass wir noch viel lernen müssen. Wir sind mit Stolz und Zufriedenheit nach Hause gefahren und können uns noch heute über das gemeinsam Erlebte freuen. Obwohl die Beziehung zum Hund im Zentrum stand, fanden doch auch sehr nette Bekanntschaften unter den Colliebesitzern statt. Ein herzliches Danke-schön an die Verantwortlichen und ihre Helfer. Die beiden Sonntage werden uns mit viel Freude in Erinnerung bleiben.
Walter Tschudin
Frenkendorf