Collie-Weekend des Schweizerischen Collie-Clubs
in Heiligenschwendi
12. – 14. Juni 2009

Die Tradition der schweizerischen CollieFamilie wurde fortgesetzt. Der jährliche SCC-Anlass wurde dieses Jahr im Berner Oberland, genau in Heiligenschwendi oberhalb des Thunersees durchgeführt. Das Hotel Alpenblick, seit bald hundert Jahren durch die gleiche Familie geführt, hat uns für zwei Übernachtungen aufgenommen. Bereits steht die 4. Generation zur Übernahme des schmucken Hotels bereit. Von der Freundlichkeit und der guten Servicequalität der Nachfolger konnten wir uns überzeugen und wünschen ihnen schon heute einen erfolgreichen Einstieg ins Wirtegeschäft.

Bereits die Anfahrt vom Thunersee her ins mehr als 500 m höher gelegene Heiligenschwendi liess erahnen, welch schöne Aussicht uns da oben erwartete. Ein Ausblick ganz besonderer Art: Das schöne Wetter gewährte uns einen unvergleichlichen Blick auf die wichtigsten Gipfel der Berner Oberländer Alpen – die Ahhs und Ohhs waren nicht zu überhören. Das Wochenende begann für uns am 12. Juni und dauerte bis zum 14. Juni. Am Freitagnachmittag ab 16 Uhr begann die individuelle Anreise. An den Tischen unter dem Kastanienbaum im hoteleigenen Garten wurde die Gästeschar mit ihren Vierbeinern im Laufe der Zeit immer grösser. Die SCC-ler stiessen mit ihren prächtigen Hunden, einzel oder zu mehreren, zur lustigen Gesellschaft. Bis um 19 Uhr waren 22 Erwachsene und eine Jugendliche mit Ihren 26 Hunden vor Ort. Die 23. Teilnehmerin, die SCC-Präsidentin Claudia Obrecht, sollte sich erst am Samstagmorgen zu uns gesellen.

Gemeinsam trafen wir uns in der grosszügigen Bärenstube zum Abendessen. Das Wirte-Ehepaar servierte uns einen feinen Viergänger und wer wollte wurde mit Wein und anderen Getränken verwöhnt. Was an den anderen Tisch diskutiert wurde, entzieht sich der Kenntnis des Schreibers. An unserem Tisch hatten wir es auf jeden Fall lustig und neben ernsthaften Gesprächen wurde auch über die regionale Herkunft von Tischnachbarn ‚gefrotzelt‘. Die Zeit verging wie im Fluge und es wurde Zeit, in die Heija zu verschwinden. Natürlich nicht ohne die Hunde nochmals ins ‚Freie‘ zu führen. Bald war es ruhig im Hotel.

Am nächsten Tag stand nach der individuellen Tagwacht zwischen 8 und 10 Uhr ein währschaftes Frühstückbuffet bereit. Die ersten trafen sich bereits zu Beginn der Frühstückszeit, die Schlafmützen etwas später. Wer wollte, konnte noch das am Vorabend bestellte Lunchpaket einpacken.

Um halb elf standen dann alle bereit zum Samstagausflug. Bei bestem Wanderwetter mit erstklassiger Fernsicht führten uns die beiden Wanderleiter vorbei an einem eindrücklichen Wald über den Winterberg oberhalb der Berner Höhenklinik zur Schluetegg und dann zur Schwendiblueme. Dort gabelte sich der Weg und wir rätselten heftig, welcher Weg der richtige zum ersten Teilziel Blueme war. So teilte sich die Gruppe auf. Die einen nahmen den Weg bergwärts, die andern talwärts, mit der Hoffnung, eine Besenbeiz zu finden. Es zeigte sich dann, dass der Schreiber mit der ‚Talwärts‘-Route die richtige Wahl getroffen hatte. Nach gut dreiviertel Stunden tauchte vor uns die ersehnte Besenbeiz auf. Ein Alpbetrieb, der seine Produkte und Getränke den Vorbeikommenden anbietet. Keine Frage: diese Gelegenheit nutzte unsere Teilgruppe und so warteten wir gemütlich auf die zweite. Diese stiess dann– Handy sei Dank – mit einstündiger Verspätung doch noch zu uns. Lesen sie was diese erlebt hat. Meine Ehepartnerin war dabei:

Wir, die wanderfreudigere Gruppe, starteten zur grösseren Tour Richtung Blueme. Als wir uns nach 1 ½ Stunden plötzlich auf einer Waldstrasse, die stetig abwärts und in die falsche Richtung führte, wiederfanden, wurde uns klar, dass wir die Abzweigung zur Blueme verpasst hatten. Es kam uns ein Mercedes-Transporter entgegen und wir fragten die Fahrerin, wie wir zum vereinbarten Treffpunkt kommen. Sie erklärte uns, dass wir am besten den ganzen Weg wieder zurückgehen sollten und wo die verpasste Abzweigung zu finden sei. Die Aussicht, bei der brütenden Hitze den Weg wieder zurück zu gehen, stiess bei niemandem von uns auf Begeisterung. Kurz entschlossen sagte die Fahrerin des Busses, wir sollen alle einsteigen, sie fahre uns zur Abzweigung. Also quetschten sich 15 Personen und 18 (!) Hunde in das Fahrzeug und wir liessen uns wieder bergaufwärts chauffieren! Dadurch schafften es auch wir Verirrten, rechtzeitig zum Apéro zu erscheinen. Herzlichen Dank nochmals an die unbekannte Fahrerin!

Gemeinsam nahmen wir den letzten Teil zum ‚Niesenbänkli‘, ein exponierter Ort auf einer schöner Sonnenterrasse, unter die Füsse und Pfoten. Eine kleine Gruppe hatte in der Zwischenzeit einen Apéro, offeriert vom SCC, zum Aussichtspunkt hochgeschleppt und vorbereitet. Bei Weisswein, Softgetränken und Salzigem genossen wir den schönen Blick ins Tal. Eine Stunde später wanderten wir zurück ins Hotel. Hat es wohl allen so gefallen wie mir?

Allerdings hat mir doch etwas gefehlt: Ich freue mich immer wieder, wenn ich ein Rudel Collies im freien Feld sehe. Wie sie sich jagen und Laufspiele zeigen und dabei die ganze Eleganz und Schönheit ihrer Bewegungen so richtig zur Geltung kommen. Im Sommer sind die weiten Weiden aus verständlichen Gründen durch Elektrozäune versperrt. Diese Massnahme, auch wenn ich sie verstehe, verhinderte für einmal diesen für mich besonderen Genuss. War ich allein mit diesem Wunsch?

Wie am Vortag nutzten wir, nach dem Gang durch die ‚Waschstrasse‘, für den Apéro nochmals den Garten. Zum Abendessen wurden uns wieder ein schmackhafter Viergänger und die gewünschten Getränke serviert. Nach den obligaten Hündelergesprächen verabschiedete sich einer nach dem andern und zog sich ins Hotelzimmer zurück. Aber selbstverständlich nicht ohne vorher die Vierbeiner zu versorgen.

Nach reichhaltigem Frühstück verabschiedete sich ein kleinerer Teil zur Heimfahrt, während der Rest noch einen Spaziergang, unter der Führung von Claudia Obrecht, um den Winterberg unternahm. Darüber kann ich nicht berichten weil ich zu den Erstheimkehrenden gehörte. Ich bin aber überzeugt, dass die, die dabei waren, es genossen haben.

 

Christina Stettler Campi danken wir für die gute Organisation des SCC-Weekends und für die Mühe beim Ausfindig machen dieses schönen Ortes.

Leopold Bluntschli

Verena Werner Bluntschli mit Ivy (Etienne Blue of Amandelinda)

Zürich, 18. Juli 2009 – LJB/hs




Nachtrag Dienstag, 28. Juli 2009